Mein Gottesstaat: Auf ewig gegen Juden und Russen?

Die großen Herbstfeiertage beider Kirchen – der „Reformationstag“ Luthers und das mit Halloween eingeläutete „Allerheiligen“ Roms – liegen hinter uns. Doch nicht deren vor Jahrhunderten tief in die Seelen des Deutschen gepflanzte „Glauben“ an den heiligen Juden- und Russenhass, den „jüdischen Bolschewismus“.  Bei so viel Glauben will man von Fakten hierzulande wieder nichts wissen. Denn, während der Antisemitismus, der Judenhass, seinen Ursprung in der frei erfundenen Dichtung des „neuen Testaments“ gegen Gott durch Rom hat, geht der christlich-deutsche Russlandhass auf das „dritte Rom“ zurück, welches Moskau als Staatstheorie – zeitlich parallel – gegen den deutschen Lutherglauben und die Kriege des „deutschen Ordens“ schuf. Was für eine Frechheit! Nur leider: Diesen dummen deutschen Gefühlen folgt auch der Ukrainekrieg. Lesen Sie mehr im Kapitel „Wider Luther zum Laizismus“ auf Seite 25 des Sachbuchs „Mein Gottesstaat – Fakten statt Glauben“:

»Jeder Krieg beruhte und beruht letztlich auf Volksverhetzung. Zumeist heiliger Volksverhetzung. Mit uralten Bildern! War es nicht Gandhi, der sagte, dass diejenigen, die behaupten, dass Religion nichts mit Politik zu tun hat, überhaupt nicht wissen, was Religion bedeutet? Klar wird die Bedeutung der Koexistenz von Religion und Politik spätestens dann, wenn man erstens realisiert, dass Angela Merkel als Tochter eines freiwillig in die DDR übergesiedelten Pfarrers der Religion Luthers – des wohl unbestritten nachhaltigsten Antisemiten der Weltgeschichte – schon ab der Wiege von nichts anderem erfahren haben mag, als von der einmalig deutschen Art, mit religiöser Volksverhetzung die ganze Welt auf den Kopf zu stellen. Denn in ihrer Welt war Martin Luther, ungeachtet des maßgeblich von seinen Kanzeln über vierhundert Jahre hinweg gepredigten „Erfordernisses des Holocaust“ gegen die Juden, „diese Teufel“, sogar der unangefochten größte Held.

Wenn man zweitens zudem realisiert, dass parallel zur Zeit Luthers in Moskau das „Dritte Rom“ als Staatstheorie entstand, um den Machtanspruch Russlands zu untermauern, dann ergab es sich wohl ganz und gar nicht zufällig, dass in die Amtszeit der aus dieser geistigen Wiege heraus erwachsen gewordenen Bundeskanzlerin 2008 die Anstiftung zur „Lutherdekade“ – zehn Jahre Staatsfeier des „größten Deutschen“ – 2010 der „Arabische Frühling“, 2011 dann der Beginn des Syrien-, des Libyen- sowie 2014 des Ukrainekrieges fiel. 500 Jahre aufgestauter Hass, politisch korrekt, staatsmännisch und seelenruhig durchgedrückt. Und Deutschland jubelte erneut, wieder von nichts wissend!«